Bereits im Januar 2019 wurde von PHP die neue Version 7.3 veröffentlicht. Wie sich jedoch gezeigt hat, funktioniert damit auch in der zur Zeit aktuellen WordPress-Version 5.1.1 unter anderem der Mailversand nicht.

Bildquelle: php.net

Laut Changelog ist WordPress aktuell nur bis PHP 7.2 kompatibel obwohl 7.3 bereits verfügbar ist.
Dies ist erst mal unkritisch, solange bis spätestens Ende 2020 die Kompatibilität mit PHP 7.3 erreicht wird,
denn dann endet der Support für PHP 7.2 (siehe Bild).

Eine komplette Übersicht der WordPress-Versionen seit Entstehung gibt es übrigens hier:
https://codex.wordpress.org/Current_events

Technische Details zu der Problematik mit PHP 7.3 sind auch zu finden unter:
https://core.trac.wordpress.org/ticket/46217

Die meisten Funktionen scheinen bereits jetzt auch mit PHP 7.3 zu funktionieren, jedoch einige wichtige Funktionen nicht, wie zum Beispiel der Mailversand! Und zwar immer dann, wenn dieser per PHP erfolgen soll, wie dies für viele Funktionen wie „Passwort vergessen“ oder Kontaktformulare verwendet wird. Abhilfe schafft hier nur eine Umstellung auf einen Mailversand per SMTP. Eine solche Umstellung ist grundsätzlich eine gute Empfehlung, da sich diese zwei Versendearten wesentlich in der Qualität unterscheiden. Bei einem SMTP-Versand erfolgt dies in der Regel über ein authentifiziertes Postfach. Es ist also erforderlich bei der Einrichtung des SMTP-Versand die Zugangsdaten für den Versand über das Postfach zu verwenden. Dadurch erhält diese Möglichkeit eine deutlich höhere Qualität als der Versand per PHP, erfordert jedoch eine zusätzliche Konfiguration.

WordPress 5.1.1 ist nur bis PHP 7.2 voll funktionsfähig!
Daher ist der Mailfehler nur einer von vielen möglichen!

PHP 7 hat diverse Optimierungen zum Vorgänger PHP 5, die jedoch auch nur mit PHP 7 funktionieren, was soweit logisch klingt. Etwas erschreckend ist an dieser Stelle, dass WordPress mit beiden Hauptversionen funktioniert. Dies bedeutet, dass entweder eine extrem aufwendige Doppelprogrammierung in WordPress vorhanden ist, bei der automatisch erkannt wird, welche PHP-Version installiert ist und dementsprechend der Code verwendet wird (sehr unwahrscheinlich) oder die ganzen verbesserten Funktionen von PHP 7 kommen bislang bei WordPress gar nicht zum Tragen (leider eher wahrscheinlich).

Daher bleibt nur zu hoffen, dass es bald eine WordPress-Version geben wird, die ausschließlich mit PHP 7 und all den dort vorhandenen Vorzügen laufen wird. Allerdings gehören hierzu dann auch die Themes und PlugIns von den unterschiedlichen Herstellern.

Wozu PHP?

Nahezu jede Webanwendung benötigt PHP und ist somit Bestandteil auf einem Webserver. Wie die Erfahrung gezeigt hat, werden die Aktualisierungen von PHP häufig vergessen, obwohl diese sehr wichtig sind, da veraltete Versionen zwar teilweise noch funktionieren aber auch Sicherheitslücken enthalten. Test mit der aktuellen Version 7.3 haben zudem eine weitere Performanceoptimierung (Geschwindigkeit) von ca. 10% gegenüber der Version 7.2 ergeben, sofern die Anwendung alle Vorteile von PHP 7 nutzt. Ist ein „Mischbetrieb“, also sowohl PHP 5 als auch PHP 7 möglich, fehlen diverse Vorteile der aktuellen Version in der Anwendung, so wie dies zur Zeit leider noch bei WordPress der Fall ist.

Wie an der Grafik gut zu erkennen ist, sind alle PHP-Versionen älter als 7.1 kritisch zu betrachten, da es keinerlei (Sicherheits-) Updates mehr gibt. Wer WordPress in der aktuellen Version mit aktuellen PlugIns und einem aktuellen Theme verwendet dürfte keine Probleme bei einer Aktualisierung der PHP-Version auf 7.2 bekommen.

Problematisch wird es jedoch bei vielen anderen Anwendungen, die sich nicht auf einem aktuellen Stand befinden oder vom jeweiligen Hersteller gar nicht mehr unterstützt werden. In solchen Fällen ist dringender Handlungsbedarf.

Allerdings gibt es auch Anwendungen, welche zwar mit PHP 7.2 funktionieren, aber noch nicht mit 7.3. Hier ist das Risiko als gering anzusehen, da die Version 7.2 noch bis Ende 2020 aktuell gehalten wird. In allen anderen Fällen muss die PHP-Version jedoch zeitnah aktualisiert werden.

Welche PHP-Version verwende ich?

Bei Mittwald erkennen Sie die PHP-Version ganz einfach in der Accountverwaltung:
Tools –> Softwaremanager –> Scriptsprachen –> PHP

Um die Version zu ändern, klicken Sie rechts auf „Version bearbeiten“ und wählen mindestens 7.2 aus und speichern den Vorgang. Sollte Ihre Anwendung im Anschluss nicht mehr funktionieren, können Sie auf dem gleichen Weg wieder auf eine ältere Version zurückstellen. Trifft dieser Fall zu, besteht zwingend Handlungsbedarf, denn dann arbeiten Sie mit einer unsicheren PHP-Version. Wenn Sie hierbei Unterstützung benötigen wenden Sie sich gerne an uns.

CGI oder FPM

Mittwald bietet unterschiedliche Varianten von PHP an, was auch Sinn macht.
Allerdings sind häufig die Unterschiede nicht wirklich bekannt und die richtige Wahl ist auch nicht immer ganz einfach.

Grundsätzlich gilt:
CGI: stabile Standardversion
FPM: performanceoptimierte Version

Für FPM steht ab dem geeigneten Vertrag zusätzlich noch „Performance Plus“ zur Verfügung, was – wie der Name schon vermuten lässt – eine weitere Performanceoptimierung bietet.

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