Nicht nur die mobile Darstellung ist zwischenzeitlich eine wichtige Voraussetzung für eine Internetseite, sondern im internationalen Bussinnes auch die Mehrsprachigkeit der Seite.

In so manch anderen Anwendungen ist die Mehrsprachigkeit daher schon im Core, also ohne zusätzlichen Installationen möglich, nur leider bislang noch nicht in WordPress. Zum aktuellen Zeitpunkt wird daher eine Pluginlösung benötigt um die Beiträge und Seiten in mehreren Sprachen anbieten zu können. Erstaunlich ist, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Funktionserweiterungen hier nicht sehr viele aktuelle Angebote gibt. Dies lässt hoffen, dass sich die Entwickler von WordPress dieses Thema zu Herzen genommen haben und hoffentlich an einer sauberen Lösung direkt im Core arbeiten um mit einer späteren Version von WordPress im Standard die Mehrsprachigkeit anbieten zu können.

Da bislang jedoch für die Mehrsprachigkeit Funktionserweiterungen durch ein Plugin erforderlich ist, habe ich mich mal auf dem Markt etwas umgeschaut.

Vor Jahren gab es – wie ich finde – ein kleines aber sehr wirkungsvolles Plugin mit dem Namen QTranslate-XT, welches offiziel jedoch schon seit Jahren leider nicht mehr weiterentwickelt wurde und daher auch nicht mehr verwendet werden sollte. Daher habe ich mir einige aktuelle Plugins angeschaut, die scheinbar auch permanent aktualisiert werden.

GTranslate

URL: https://de.wordpress.org/plugins/gtranslate
Die kostenlose Variante übersetzt alle Texte automatisch mit Hilfe von Google. Individuelle Übersetzungen sind nur in der kostenpflichtigen Variante möglich.
Die übersetzten Daten liegen jedoch auf einem externen Server zu dem permanent die Verbindung bestehen muss. Dies ist aus SEO-Sicht, Performance, sicherheitstechnisch und auch aus Sicht der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) als kritisch anzusehen. Schon allein die Tatsache, dass diese Server häufig auf Blacklisten landen verursachen Fehler beim Aufruf der eigenen Seite.

MultilingualPress

URL: https://multilingualpress.de
Diese Lösung wandelt die WordPress-Installation in eine Multisite um und erstellt für jede Sprache eine eigene Seite. Dies erhöht den Pflegeaufwand, da sowohl Inhalt als auch Design an unterschiedlichen Stellen je Sprache gepflegt werden muss. Besonders kritisch wird dies beim Einsatz eines Shop wie WooCommerce, weil auch dieser dann je Sprache vorhanden ist. Dadurch können Bestellungen nicht mehr zentral verwaltet werden sondern müssen je Sprache bearbeitet werden. Zudem ist diese Lösung im Testvergleich mit Abstand die teuerste Lösung.

WPML (WordPress MultiLanguage)

URL: https://wpml.org
WPML ist der „Platzhirsch“ unter den verwendeten Übersetzungstools und bietet viele Möglichkeiten, geht jedoch zu Lasten der Performance, da die Datenbank sehr stark beansprucht wird. Zumindest für große Seiten (z.B. Onlinemagazine mit tausenden von Beiträgen) würde diese Lösung extreme Einschränkungen in der Geschwindigkeit verursachen.

Polylang

URL: https://de.wordpress.org/plugins/polylang
Bei dieser Lösung wird für jede Sprache eine eigene Seite/ Beitrag angelegt, was zulasten der Übersicht in der Verwaltung geht. Aus 10 Seiten werden bei 2 Sprachen schon 20 Seiten.
Die Übersetzungen erfolgen manuell, dadurch müssen auch alle Widgets und Menüs manuell übersetzt und konfiguriert werden. Iframe-Einbindungen werden dabei natürlich nicht übersetzt.

WPGlobus

URL: https://de.wordpress.org/plugins/wpglobus
Dieses Plugin kommt leider überhaupt nicht mit dem Theme „Extra“ klar, welches in meinem Test jedoch Voraussetzung war.
Daher konnte ich hierzu keine abschließenden Tests durchführen.

WICHTIG:

Testen Sie ein Sprachplugin niemals auf einer Liveseite! Die Gefahr, dass Ihre gesamte Installation zerschossen wird ist groß.
Zumindest werden viele zusätzliche Daten (Seiten, Datenbankeinträge, …) die beim Löschen des Plugins als Leichen erhalten bleiben und Ihre Anwendung ausbremsen.
Testen Sie auch nicht gleichzeitig oder nacheinander unterschiedliche Plugins. dies führt mit Sicherheit zu Fehlfunktionen, da die besagten Leichen noch vorhanden sind.

Meine Empfehlung:

  1. Erstellen Sie eine Kopie Ihrer Liveseite
  2. Erstellen Sie eine Sicherung der Testseite
  3. Testen Sie das erste Plugin
  4. Spielen Sie die Sicherung von Punkt 2 ein
  5. Testen Sie das nächste Plugin

Installieren Sie auf der Liveseite (nach einer vorherigen Sicherung) das Plugin, welches Ihren Anforderungen entspricht.

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