Nachhaltigkeit und Sicherheit – geht das?

Laut Statista stieg die Anzahl an Smartphonenutzern in Deutschland von 36% (2012) auf 86% (2020).
Quelle: Statista

Dabei steigt auch immer mehr das Interesse an nachhaltigen und sicheren Smartphones, bei denen die bekannten Institutionen nicht jeden Tastenanschlag erfahren (siehe hierzu auch unseren Beitrag „Smartphone ohne Google„). Doch was sollte ich wissen, wenn ich sowohl Nachhaltigkeit als auch Sicherheit möchte?

Zu berücksichtigen sind 3 Faktoren:

  1. Hardware
  2. Betriebssystem
  3. Apps

Hardware:

Nachhaltigkeit ist insbesondere natürlich ein Thema bei der Herstellung des eigentlichen Gerät.
Gängige Hersteller hinken dem Thema noch immer hinterher und haben scheinbar noch nicht verstanden, dass Rohstoffe nicht unendlich verfügbar sind und unsere Erde vor einem Kollaps steht und produzieren Lust weiter „Wegwerfhandys“, weil es wirtschaftlich lukrativer ist. Aber es gibt auch Hersteller die weiter denken und nachhaltige Geräte produzieren, die teilweise sogar von jedem selbst repariert werden können und somit im Schadensfall nicht gleich in die Tonne müssen. Dies spart unserer Umwelt bei dieser Masse an Smartphonenutzern viele Resourcen und ist daher auch bei den Nutzern immer mehr im Fokus. Positiv genannt werden können hierzu der Hersteller Fairphone (Sitz in Niederlande) und Shiftphone (Sitz in Deutschland).

Betriebssystem:

Auch das Betriebssystem spielt für die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Wenn ein Betriebssystem auch auf älteren Geräten funktioniert, muss nicht permanent neue Hardware gekauft werden. Zudem spielt das Betriebssystem natürlich eine wichtige Rolle im Bereich der Sicherheit. Weit verbreitet ist das Betriebssystem Android, welches im Jahr 2005 von Google aufgekauft wurde (Quelle: Wikipedia). Google ist für sein großes Interesse an fremden Daten bekannt und daher kann man bei der Verwendung von Android als Betriebssystem nicht von einem sicheren System ausgehen. Relativ neu auf dem Markt ist das Betriebssystem Ubuntu Touch, welches von manchen Herstellern (z.B. Vollaphone) bereits vorinstalliert angeboten wird oder sich auch auf so manchen Geräten relativ problemlos installieren lässt. Dazu dann weiter unten mehr.

APPs:

Hardware und Betriebssystem alleine machen natürlich wenig Freude und wenig Nutzen. Es bedarf entsprechender Anwendungen (APPs) wie zum Beispiel ein Browser, Messanger, Bank-App, Wetter oder was auch immer das Herz begeht. Wie bei jeder Software kann es auch hier immer zu Sicherheitslücken kommen, wodurch die Datensicherheit gefährdet ist. Daher sollte man nicht „blindlings“ irgendwelche APPs installieren und hin zu kommt wie eine APP installiert wird, also wer diese zur Verfügung stellt. Gängig ist ein in der Regel bereits hinterlegter Store über den man nach der gewünschten App suchen und installieren kann. Bei Android ist – wen wundert es – standardmäßig der Google-Play-Store hinterlegt, damit Google auch gleich die direkte Information hat welche APP auf welchem Gerät durch welchen Benutzer verwendet wird. Leider stellen viele Entwickler Ihre APPs ausschließlich auf „Google-Play-Store“ und „App Store“ zur Verfügung. Unabhängige Stores, die keine Nutzerdaten erheben sind zwar vorhanden, aber oftmals nicht bekannt und leider auch nicht so gut bestückt wie die beiden genannten „Platzhirsche“ für APPs. Hinzu kommt, dass die APP auch zum Betriebssystem passen muss. Schließlich können Sie Ihre Microsoft Office für den Rechner auch nicht auf einem Smartphone installieren.

Mein Test mit Ubuntu Touch:

Bei meinem Test mit Vollaphone und dem Betriebssystem Volla OS (siehe Beitrag „Smartphone ohne Google„) konnte ich bereits den Aurora-Store testen, der nahezu die gleichen APPs anbietet wie der Google-Paly-Store, jedoch auf eine Registrierung und Datensammlung verzichtet. Doch wie ist es nun mit Ubuntu-Touch? Hierbei handelt es sich nicht wie bei „Volla OS“ um Android als Betriebssystem sondern um ein Linux, wie dieses zwischenzeitlich viele von Ihren Rechnern kennen, die kein Windows mehr nutzen. Somit lassen sich für Android entwickelte APPs nicht auf Ubuntu Touch installieren. Leider fehlt seitens der Hersteller von APPs noch das ausreichende wirtschaftliche Interesse auch für Ubuntu Touch zu entwickeln. Für einige APPs gibt es Alternativen und andere stehen leider (noch) nicht zur Verfügung. Daher ist meines Erachtens Ubuntu Touch noch nicht als vollständiger Ersatz geeignet, wenn man Anwendungen wie Banking, Twitter & Co nutzen möchte. Auch eine Synchronisation von Kalendern und Kontakten funktioniert bislang noch nicht reibungslos. Lediglich für Telegram gibt es die alternative APP „Teleports“, mit der man auf seinen Telegram-Account zugreifen kann.

Mein Fazit:

Ubuntu Touch ist ein sehr guter Ansatz und zumindest in Teilbereichen funktionsfähig nutzbar.
Allerdings fehlt es noch an der Motivation der APP-Entwickler hierfür entsprechende Anwendungen zu erstellen.
Ich werde Ubuntu Touch auf jeden Fall im Auge behalten und gehe davon aus, dass es im Laufe der Zeit größere APP-Angebote geben wird.

 

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